Röntgenbild biologische Zahnmedizin NICO

Der Begriff Störfeld kommt aus der Komplementärmedizin und bedeutet nichts anderes als Strukturveränderung. Hierzu zählen Narben und Brüche, psychologische Traumen und im Bereich der Mundhöhle chronische Entzündungsherde ausgehend von wurzelbehandelten Zähnen und chronisch-entzündlichen Bereichen im Kieferknochen, so genannten NICO´s (Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis).

Die biologische Zahnmedizin betrachtet wurzelbehandelte Zähne als chronisch-entzündliche Herde, die sowohl vor Ort, meist aber an anderer Stelle im Körper zu chronischen Problemen führen können. Weston Price, Zahnarzt und Forscher, hat hierfür bereits vor über 100 Jahren den Begriff der Fokalen Infektion geprägt. Schon damals stellte er einen Zusammenhang zwischen den toten Zähnen und den chronischen Erkrankungen seiner Patienten her. Er empfahl seinen Patienten die verdächtigen Zähne zu entfernen und implantierte diese Zähne unter die Haut von Kaninchen. 80 Prozent der Kaninchen entwickelten in Folge dessen dieselben Symptome wie der Patient, bei Herzleiden sogar 100 Prozent.

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Chronische Erkrankungen werden als Epidemie des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Dazu zählen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto, Typ1-Diabetes, Allergien, Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Collitis ulcerosa, aber auch schwerwiegende neurologische Erkrankungen wie MS, Alzheimer, Parkinson und ALS bis hin zu psychologischen Problemen. Die Umwelt und vor allem auch chronische Entzündungen und Giftstoffe die im eigenen Körper vorhanden sind, spielen bei deren Entstehung eine große Rolle.

Ohne Blut-, Nerv- und Lymphversorgung ist der Zahn lediglich totes organisches Gewebe ohne Funktion, das auf Grund seiner Anatomie die perfekte Höhle für bösartige (pathogene) Mikroorganismen darstellt. Pro mm2 finden sich zwischen 30 und 75000 kleine Kanälchen im Zahn (Dentinkanälchen). Würde man die Dentinkanälchen einer Wurzel aneinanderreihen, ergibt sich eine Strecke von ca. einem Kilometer. Bösartige (pathogene) Bakterien hausen in diesem weit verzweigten Kanalsystem einer Wurzel und bilden dort hochgiftige Schwefelverbindungen (Thioether, Mercaptane) [1-14], die ihrerseits lebenswichtige Vorgänge blockieren können. Da nicht lebendiges, organisches Gewebe mit der Zeit zu verwesen beginnt, entstehen dabei zusätzlich Leichenstoffe (Putrescine und Cadaverine), die ebenfalls hoch giftig sind.

Das angeborene Immunsystem reagiert auf diesen infektiösen Zahn mit einer erhöhten Produktion von Entzündungsbotenstoffen (TNF-α, IL-1, INFγ). Diese subtile Aktivierung der Fresszellen führt zu einer chronischen Entzündung des umliegenden Gewebes, häufig mit Zystenbildung. Der Körper kapselt das giftige Geschehen sozusagen vom übrigen Organismus ab. Neben der Giftigkeit der Schwefel-Wasserstoff-Verbindungen (Thioether/Mercaptane) ist es auch nicht selten, dass ein Patient allergisch auf diese Stoffe reagiert. Auch die Wurzelfüllmaterialien an sich sind nicht unproblematisch und enthalten meist klassische Allergene wie Epoxidharz, Perubalsam oder Kollophonium. Probleme zeigen sich meist nicht direkt vor Ort, sondern systemisch, andernorts im Körper. Daher sind sie nicht immer ganz einfach zu diagnostizieren.

Chronische Entzündungen im Kieferknochen sind keine Seltenheit. Meist resultieren diese Entzündungsherde aus alten, nicht optimal verheilten Zahnextraktionswunden, Zahnanlagen oder Fremdkörpern. Die biologische Zahnmedizin spricht in diesem Fall von einer fettig-degenerativen Osteonekrose des Kieferknochens (FDOK) oder NICO – Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis. Auch der Begriff ischämische Konchennekrose ist in der Literatur beschrieben. Der Einfachheit halber hat sich die pathologische Bezeichnung NICO etabliert. Die NICO ist neben der Wurzelbehandlung ein weiteres massives Störfeld für den gesamten Körper, das oftmals eine vollständige Gesundung des Patienten verhindert. In der Folge kommt es zu einer fettig-degenerativen Veränderung des Knochens. Der Stoffwechsel verändert sich, Pilze, Viren und andere Mikroorganismen siedeln sich an. Hier bilden sich ähnlich wie bei den wurzelbehandelten Zähnen, Giftstoffe und Entzündungsbotenstoffe (TNF-α, IL-1, RANTES), die an anderer Stelle im Körper vielerlei Symptome hervorrufen können [15, 18-26]. Diese Giftstoffe können über den Hauptnerv ins Gehirn und von dort aus in den ganzen Körper transportiert werden (retrograd axonaler Transport) [16-17] .
Patienten mit Chronischer Müdigkeit (CFS), Haut- und Darmproblemen sowie Gelenkschmerzen und Unbeweglichkeiten ohne klare Ursache, sollten immer Zahnherde verdächtigen. In einer Studie von Lechner und Baehr aus dem Jahr 2014 wird die NICO bereits als Mitauslöser für chronisch entzündetes Brustgewebe bis hin zu der Entstehung von Brustkrebs, diskutiert. Mittels einer dreidimensionalen, digitalen Volumentomographie (DVT) können diese auf Verdacht gut diagnostiziert werden.

Biologische Zahnmedizin gesunder Knochen

Gesunder Knochen

Biologische Zahnmedizin Kranker Knochen

Kranker Knochen

1.Befundung und Vorbereitung

Diagnostik

Neuraltherapie: der Neustart

Röntgenologisch:

Teilweise sieht man Entzündungen und Zysten an der Spitze von wurzelbehandelten Zähnen bereits auf einem konventionellen Panoramaröntgenbild. Häufig sind diese aber nur mit einem dreidimensionalen Röntgenbild (DVT) eindeutig zu diagnostizieren. Grundsätzlich sollte für die Störfelddiagnostik immer ein DVT zur Verfügung stehen. Besonders eine NICO ist ohne DVT nicht klar zu diagnostizieren. Um die Ausmaße in Höhe, Länge und Breite genau bestimmen zu können und auf die Operation vorbereitet zu sein, ist ein DVT unbedingt notwendig. So ist die Gefahr, umliegende sensible anatomische Strukturen wie im Unterkiefer den Hauptnerv (N. alveolaris inferioris), sowie im Oberkiefer die Kieferhöhlen zu verletzen, deutlich reduziert.
Da die wurzelbehandelten Zähne im Anschluss, wenn anatomisch möglich, direkt durch ein Implantat aus Keramik ersetzt werden sollten, ist auch hier ein DVT aus oben genannten Gründen absolut notwendig.

Neuraitherapie in der biologischen Zahnmedizin:

Test Injektion mit 1-2% Procain [27]:
Die biologische Zahnmedizin wird die sogenannte Neuraitherapie eingesetzt. Die Injektion stellt grundsätzlich eine Art temporären Neustart für die jeweilige Region dar. Über den viszerokutanen Reflex wird das Gehirn angeregt, Augenmerk auf diese Körperpartie zu legen, das potentielle Störfeld wird vom korrespondierenden Organ für eine gewisse Zeit entkoppelt. Zusätzlich wird Procain vor Ort enzymatisch in zwei Bestandteile zerlegt und abgebaut (PABA und Di-Ethyl Amino-Ethanol). Dies bewirkt eine verstärkte Durchblutung und Gefäßneubildung im entsprechenden Areal

Neuraltherapie: der Neustart

Neuraltherapie: der Neustart

Sie werden aufgefordert, nach der Injektion für zirka 24 Stunden alle minimalen Änderungen in ihrer Befindlichkeit zu beobachten. Häufig tritt sogar vor Ort ein sogenanntes Sekundenphänomen (Huneke) ein. Vor allem bei Schulter-Arm Syndrom führt dieses häufig zur spontanen Besserung. Der Effekt sollte zirka acht Stunden anhalten, um den schuldigen Zahn oder NICO-Areal als eindeutiges Störfeld zu diagnostizieren. Die Anästhesie selbst ist von kurzer Dauer und lässt meist nach zirka 30 Minuten nach.

Fragen Sie ihren Behandler nach dieser Form der Diagnostik.

Labordiagnostik:

Es besteht die Möglichkeit eine eventuelle Reizung des Immunsystems auf Botenstoffe wie RANTES und die giftigen Abbauprodukte Thioether und Mercaptane zu untersuchen. Auf Anfrage werden diese Zusatzuntersuchunge von der medizinischen Abteilung durchgeführt.

2. Unterstützung der körpereigenen Regeneration

NICO´s entstehen hauptsächlich nach Entfernung von Weißheitszähnen, können aber in jedem zahnlosen Areal auftreten. Die Ursache hierfür ist eine falsche Ernährung mit viel Zucker, Weizen und Kuhmilchprodukten sowie ein Vitamin- und Nährstoffmangel: Vitamin D3 (Mangel an Sonne), Zink, Magnesium und Omega 3 Fettsäuren. Der Körper ist durch diese Mangelsituation mit Heilungsvorgängen häufig überfordert – er befindet sich sozusagen im „Winterschlaf“. Er ist nicht in der Lage, neues Gewebe aufzubauen, da schlicht und einfach die Nährstoffe dafür fehlen.
Die NICO ist also ein Symptom für ein vorhandenes Nährstoffdefizit.
Die biologische Zahnmedizin legt Wert darauf, dass eben dieser generelle Nährstoffmangel unbedingt vor jedem chirurgischen Eingriff ausgeglichen wird.

Bereits 4 Wochen vor dem geplanten chirurgischen Eingriff und in Abhängigkeit von ihrem aktuellen Vitamin D3- und LDL Cholesterin – Wert beginnen Sie mit unserem Knochenheilungsprotokoll (Bone Healing Protokoll (BHP) n. Dr. Nischwitz), das wir bei allen chirurgischen Eingriffen bereits im Vorfeld zur Unterstützung der körpereigenen Regeneration einsetzen (s. Punkt 4)

Die Einnahme der Nährstoffe ist von entscheidender Bedeutung für die anschließende Regeneration des Knochengewebes.

3. Therapie – Störfeldsanierung

Die Therapie der NICO besteht in der vollständigen chirurgischen Entfernung dieser entzündlich veränderten Areale und anschließender Desinfektion mit Ozon.
Ozon tötet nur Bakterien, Viren und Pilze ab, nicht jedoch körpereigene Zellen [28].

Desinfektion mit Ozon biologische Zahnmedizin

Humadent

Die Operation wird so minimalinvasiv wie möglich durchgeführt. Dazu verwenden wir in der biologischen Zahnmedizin Piezosurgery, eine auf Ultraschall basierende Technik, zur maximalen Schonung des Gewebes und gefährdeter Strukturen sowie Handinstrumente.
Für eine optimale Regeneration hat sich das Einbringen eines aus Eigenblut gewonnenen Choukroun A-PRF™Membran bewährt. Dazu wird kurz vor der Operation Blut abgenommen. Das frisch entnommene, venöse Blut wird dann für ca. 8 Minuten zentrifugiert und daraufhin aktiviert. Nach 15 Minuten steht die Membran zur Verfügung.
Die Choukroun A-PRF™Technologie ist zu 100 Prozent körpereigenen Ursprungs und dadurch vollständig biokompatibel.

Humadent

Zusätzlich wird die Wunde mit einer speziellen Störfeldmedikation gespült, die außerdem neuraltherapeutisch in das umliegende Gewebe als Depot gespritzt wird.
Zum Einsatz kommen Procain der Firma Steigerwald (frei von Konservierungsstoffen), Notakehl D5 (homöopathisches Antibiotika), Selenase 100 (antibakteriell) und Arthrokehlan „A“ (DAS Störfeldmedikament). Im Anschluss an die Operation wird Traumeel injiziert.

Biologische Zahnmedizin – Vitamin C Infusionen

Direkt vor der Operation wird Ihnen eine hochdosierte gepufferte Vitamin C-Infusion verabreicht. Vitamin C wirkt in dieser hohen Dosierung entzündungshemmend und damit als Infektionsschutz. Weiterhin werden die Kollagensynthese die Wundheilung positiv unterstützt. Vitamin C wirkt gleichzeitig als Schutz vor Stoffwechselstörungen und zur Entgiftung, außerdem produziert es Energie, die zur Zellheilung benötigt wird. Die Infusion ist durch eine Vielzahl weiterer Komponenten perfekt auf Sicherheit und Wirkung abgestimmt.
Auf ein Antibiotikum kann somit in den meisten Fällen verzichtet werden.

Das chirurgische Vorgehen bei der Entfernung von Fremdkörpern ist identisch.
Auch für die Entfernung von wurzelbehandelten Zähnen, die im Anschluss nicht direkt mit einem Keramikimplantat versorgt werden können (s. Infoblatt SCC) kommt eben dieses Protokoll akribisch zum Einsatz. Somit steht einer perfekten Heilung des Knochens nichts im Wege.

4. Was sollten Sie als Patient beachten:

In den Tagen – besser Wochen – vor dem chirurgischen Eingriff sollten alle schädigenden Ernährungseinflüsse eliminiert werden. Das heißt: Verzicht auf Kaffee, Alkohol, Tabak, Speißezucker, Süßstoffe, Transfettsäuren, Gluten und Kuhmilchprodukte.
Positiv stimulierend wirken Wasser, gesunde Fette, Protein, Gemüse und Salate in allen Variationen sowie eine gesunde Lebensweise mit viel Schlaf, Bewegung und Sonne.

Bitte halten sie sich an die Angaben im Ernährungsdesign n. Dr. Nischwitz.

Bone Healing Protokoll Supreme n. Dr. Nischwitz

Das perioperative Nahrungsergänzungsprotokoll sollte, wenn nicht anders verordnet, 28 Tage vor der geplanten Operation beginnen und frühestens 28 Tage nach der Operation enden. Es wurde entwickelt, um den Körper mit den richtigen Nährstoffen zur optimalen Regeneration von Knochen- und Weichgeweben zu unterstützen.

Es empfiehlt sich, die Nährstoffe nach den 14 Tagen in geringerer Konzentration weiterhin einzunehmen, um den Körper grundsätzlich gesund und leistungsfähig zu halten.

Ihre Mitarbeit ist entscheidend. Bitte nehmen Sie die Nahrungsergänzungen und Medikamente wie verordnet ein und halten sich an die angegebenen Ernährungsempfehlungen. Für 14 Tage sollten Sie sich Ruhe gönnen und auf die Zeichen ihres Körpers hören. Das Wundgebiet sollte möglichst geschont werden, Sie sollten also nicht am Wundgebiet saugen oder mit der Zunge daran spielen. Den Blutpropf bzw. die Plasmamembran (A-PRF) dürfen Sie für 3 Tage nach der OP weder berühren noch putzen.
Eine Schwellung sowie Blutung nach der Operation sind völlig normal und kein Grund zur Sorge. Bitte Kühlen Sie mit einem feuchtkalten Tuch das OP-Gebiet für zwei Tage und halten sich an die Angaben im Merkblatt Verhalten n. OP.


Literatur zum Download

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